Betreff
Sachstand Familienberichterstattung
Vorlage
178/20
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Informationen zum Sachstand der Familienberichterstattung zur Kenntnis.

 


Begründung:

Das Institut GEBIT Münster ist in 2019 auf dem Wege eines Ausschreibungsverfahrens mit der Fortschreibung der Familienberichterstattung für die Stadt Rheine beauftragt worden.  Nach einer Abstimmung zwischen der internen Projektleitung des Sozialdezernates und dem Institut erfolgte die Einrichtung einer Steuerungs- und Begleitgruppe, die dann im Anschluss in einem ersten Arbeitstreffen über das gesamte Projektdesign informiert worden war und die weiteren Planungsbausteine abgestimmt hat.

 

Am 29.10.2019 hat die Stadt Rheine zusammen mit dem Institut einen Workshop mit den politisch Verantwortlichen, der im Rat der Stadt Rheine vertretenen Fraktionen, zu den strategischen Zielen für Familien in Rheine durchgeführt. Die dabei erörterten und festgelegten familienpolitischen Zielsetzungen sollten in der Folge die Grundlage für die Konzeptionierung einer breit angelegten an den Inhalten der Befragung von 2008 angelehnten Familienbefragung bilden. Das Institut entwickelte einen Fragebogen, der von der Steuerungs- und Begleitgruppe modifiziert und im Anschluss einem sogenannten Pretest unterzogen wurde. Als Durchführungszeitraum für die Befragung der Familien wurden die beiden letzten Wochen vor Beginn der Osterferien festgelegt.

Aufgrund der coronabedingten Schließung des Schul- und Betreuungsbetriebes konnte die geplante Verteilung und die Rücknahme der Fragebögen über die Institutionen Kindertageseinrichtungen und Schulen nicht realisiert werden.  Parallel hatte das Institut optional eine web-basierte Variante des Fragebogens für Familien eingerichtet.

 

Die Fragestellung, ob nach dem Wegbrechen der Verteilungsstruktur über die Kitas und Schulen nun eine ausschließliche Befragung der Familien über die web-basierte Variante durchgeführt werden könnte, wurde mit dem Leiter des Instituts, Herrn Dr. Meyer, erörtert. Vor dem Hintergrund der fraglichen sozialwissenschaftlichen Aussagequalität wurde eine Befragung vorerst zurückgestellt. - Fragen nach der persönlichen Bewertung zur Versorgungslage in den Stadtteilen oder zur Beurteilung der Spiel- und Freizeitflächen in den Quartieren können im Rahmen des seit Wochen praktizierten „Lockdowns“ nicht zu validen und verwertbaren Befragungsergebnissen führen.

Stattdessen soll die Befragung der Familien zu einem Zeitpunkt erfolgen, wenn sich das gesellschaftliche Leben in Rheine wieder annähernd normalisiert haben wird.

 

Mit dem Institut ist nun in Zuge der Abstimmungstelefonate vereinbart worden einen anderen Projektbaustein vorzuziehen. In den nächsten Wochen soll nun eine web-basierte Erfassung der Angebotsstruktur für Familien umgesetzt werden.

Die Steuerungs- u und Begleitgruppe ist aktuell gebeten worden dazu eine möglichst vollständige Liste aller Anbieter zu erstellen. Diese Anbieterliste ist dann die Grundlage für die Beteiligten an der Angebotserfassung bilden.

 

Da ohnehin vor der Entwicklung von Handlungsempfehlungen das Institut die Ergebnisse der Familienbefragung den bestehenden Angeboten für Familien gegenüber gestellt und ausgewertet hätte, ist ein Tausch der Reihenfolge der Projektbausteine gut zu verantworten.

 

Die vom Institut bislang vorgeschlagene und mit der Steuerungs- und Begleitgruppe abgestimmte und festgelegte Vorgehensweise im Projekt ist hier zur Klarstellung ausgeführt.

 

Projektplanung und Projektbausteine:

A.     Formale Auftragserteilung an das Institut und Absprachen der Projektleitung mit den Projektverantwortlichen des Instituts

B.      Einrichtung einer Steuerungs- und Begleitgruppe, sowie Festlegung der konkreten Umsetzung des Projekts Familienberichterstattung

C.     Definition der kommunalen, familienpolitischen Zielsetzungen für die Stadt Rheine

D.     Grundlagendaten zur Situation von Familien in Rheine, nach Möglichkeit nach kleinräumlicher Gliederung (Datenrecherche läuft parallel zum Prozess)

E.      Befragung von Familien in Rheine als Stichprobenbefragung (Ansprache von mehr als 4000 Familien)

·         In Anlehnung an die Befragung aus 2008

·         Themenbereiche der Befragung nach den Inhalten der familienpolitischen Zielsetzungen

F.      Erhebung von Angeboten für Familien mit Hilfe eines web-basierten Erfassungssystems

·         Grundlage für eine Stärken-Schwächen-Analyse

·         Abgleich mit den Ergebnissen der Familienbefragung

G.     Qualitative Befragungen von „Schlüsselgruppen“

·         Eine konkrete Umsetzung wird im Verlauf des Projektes festgelegt

H.     Entwicklung von Handlungsempfehlungen und Vorschlag für ein Monitoring zur Steuerung von Familienunterstützungsleistungen 

 

Nach der nun getroffenen Entscheidung aufgrund der Coronalage werden demnach die Projektbausteine „E“ und „F“ lediglich getauscht.

Ob der in 2019 beschlossene Zeitplan für die Fortschreibung des Familienberichts mit der Vorlage der Handlungsempfehlungen und der Gesamtergebnisse im III Quartal 2020 eingehalten werden kann, ist derzeit nicht sicher zu beantworten. Herr Dr. Meyer von dem Institut GEBIT Münster ist bislang zuversichtlich, dass es durch den Tausch nur zu einer geringfügigen Verschiebung kommen werde.

 

Die Projektleitung der Verwaltung ist in enger Abstimmung mit dem Institut, aktuell im Rahmen regelmäßiger Telefonkonferenzen, und beteiligt die Mitglieder der Steuerungs- und Begleitgruppe. Zielsetzung des Projektes ist, dass das Ergebnis der Fortschreibung repräsentativ sein soll und eine gute Grundlage für eine zukünftige Ausrichtung und Steuerung der Angebote und Unterstützungsleistungen für Familien bildet.

Im Jugendhilfeausschuss wird über den weiteren Projektverlauf unaufgefordert berichtet.