Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt die Informationen zum Sachstand der
Familienberichterstattung zur Kenntnis.
Begründung:
Das Institut GEBIT Münster ist in
2019 auf dem Wege eines Ausschreibungsverfahrens mit der Fortschreibung der
Familienberichterstattung für die Stadt Rheine beauftragt worden. Nach einer Abstimmung zwischen der internen
Projektleitung des Sozialdezernates und dem Institut erfolgte die Einrichtung
einer Steuerungs- und Begleitgruppe, die dann im Anschluss in einem ersten
Arbeitstreffen über das gesamte Projektdesign informiert worden war und die
weiteren Planungsbausteine abgestimmt hat.
Am 29.10.2019 hat die Stadt Rheine
zusammen mit dem Institut einen Workshop mit den politisch Verantwortlichen,
der im Rat der Stadt Rheine vertretenen Fraktionen, zu den strategischen Zielen
für Familien in Rheine durchgeführt. Die dabei erörterten und festgelegten
familienpolitischen Zielsetzungen sollten in der Folge die Grundlage für die
Konzeptionierung einer breit angelegten an den Inhalten der Befragung von 2008
angelehnten Familienbefragung bilden. Das Institut entwickelte einen
Fragebogen, der von der Steuerungs- und Begleitgruppe modifiziert und im
Anschluss einem sogenannten Pretest unterzogen wurde. Als Durchführungszeitraum
für die Befragung der Familien wurden die beiden letzten Wochen vor Beginn der
Osterferien festgelegt.
Aufgrund der coronabedingten
Schließung des Schul- und Betreuungsbetriebes konnte die geplante Verteilung
und die Rücknahme der Fragebögen über die Institutionen
Kindertageseinrichtungen und Schulen nicht realisiert werden. Parallel hatte das Institut optional eine
web-basierte Variante des Fragebogens für Familien eingerichtet.
Die Fragestellung, ob nach dem
Wegbrechen der Verteilungsstruktur über die Kitas und Schulen nun eine
ausschließliche Befragung der Familien über die web-basierte Variante
durchgeführt werden könnte, wurde mit dem Leiter des Instituts, Herrn Dr.
Meyer, erörtert. Vor dem Hintergrund der fraglichen sozialwissenschaftlichen
Aussagequalität wurde eine Befragung vorerst zurückgestellt. - Fragen nach der
persönlichen Bewertung zur Versorgungslage in den Stadtteilen oder zur
Beurteilung der Spiel- und Freizeitflächen in den Quartieren können im Rahmen
des seit Wochen praktizierten „Lockdowns“ nicht zu validen und verwertbaren
Befragungsergebnissen führen.
Stattdessen soll die Befragung der
Familien zu einem Zeitpunkt erfolgen, wenn sich das gesellschaftliche Leben in
Rheine wieder annähernd normalisiert haben wird.
Mit dem Institut ist nun in Zuge
der Abstimmungstelefonate vereinbart worden einen anderen Projektbaustein
vorzuziehen. In den nächsten Wochen soll nun eine web-basierte Erfassung der
Angebotsstruktur für Familien umgesetzt werden.
Die Steuerungs- u und
Begleitgruppe ist aktuell gebeten worden dazu eine möglichst vollständige Liste
aller Anbieter zu erstellen. Diese Anbieterliste ist dann die Grundlage für die
Beteiligten an der Angebotserfassung bilden.
Da ohnehin vor der Entwicklung von
Handlungsempfehlungen das Institut die Ergebnisse der Familienbefragung den
bestehenden Angeboten für Familien gegenüber gestellt und ausgewertet hätte,
ist ein Tausch der Reihenfolge der Projektbausteine gut zu verantworten.
Die vom Institut bislang
vorgeschlagene und mit der Steuerungs- und Begleitgruppe abgestimmte und
festgelegte Vorgehensweise im Projekt ist hier zur Klarstellung ausgeführt.
Projektplanung und
Projektbausteine:
A.
Formale
Auftragserteilung an das Institut und Absprachen der Projektleitung mit den
Projektverantwortlichen des Instituts
B.
Einrichtung einer
Steuerungs- und Begleitgruppe, sowie Festlegung der konkreten Umsetzung des
Projekts Familienberichterstattung
C.
Definition der
kommunalen, familienpolitischen Zielsetzungen für die Stadt Rheine
D.
Grundlagendaten zur
Situation von Familien in Rheine, nach Möglichkeit nach kleinräumlicher
Gliederung (Datenrecherche läuft parallel zum Prozess)
E.
Befragung von Familien
in Rheine als Stichprobenbefragung (Ansprache von mehr als 4000 Familien)
·
In Anlehnung an die
Befragung aus 2008
·
Themenbereiche der
Befragung nach den Inhalten der familienpolitischen Zielsetzungen
F.
Erhebung von Angeboten
für Familien mit Hilfe eines web-basierten Erfassungssystems
·
Grundlage für eine
Stärken-Schwächen-Analyse
·
Abgleich mit den
Ergebnissen der Familienbefragung
G.
Qualitative
Befragungen von „Schlüsselgruppen“
·
Eine konkrete
Umsetzung wird im Verlauf des Projektes festgelegt
H.
Entwicklung von
Handlungsempfehlungen und Vorschlag für ein Monitoring zur Steuerung von
Familienunterstützungsleistungen
Nach der nun getroffenen
Entscheidung aufgrund der Coronalage werden demnach die Projektbausteine „E“
und „F“ lediglich getauscht.
Ob der in 2019 beschlossene
Zeitplan für die Fortschreibung des Familienberichts mit der Vorlage der
Handlungsempfehlungen und der Gesamtergebnisse im III Quartal 2020 eingehalten
werden kann, ist derzeit nicht sicher zu beantworten. Herr Dr. Meyer von dem
Institut GEBIT Münster ist bislang zuversichtlich, dass es durch den Tausch nur
zu einer geringfügigen Verschiebung kommen werde.
Die Projektleitung der Verwaltung
ist in enger Abstimmung mit dem Institut, aktuell im Rahmen regelmäßiger
Telefonkonferenzen, und beteiligt die Mitglieder der Steuerungs- und
Begleitgruppe. Zielsetzung des Projektes ist, dass das Ergebnis der
Fortschreibung repräsentativ sein soll und eine gute Grundlage für eine
zukünftige Ausrichtung und Steuerung der Angebote und Unterstützungsleistungen
für Familien bildet.
Im Jugendhilfeausschuss wird über
den weiteren Projektverlauf unaufgefordert berichtet.