Beschlussvorschlag/Empfehlung:
der
Antragstellenden:
Die
Fraktionen UWG Rheine und DIE LINKE beantragen:
1. Der Bau-
und Mobilitätsausschuss beschließt für eine nachhaltige und umweltgerechte
Verkehrs- und Mobilitätsqualität in Rheine die Erstellung eines
Verkehrsentwicklungsplanes.
2. Der Bau-
und Mobilitätsausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine für eine
kontinuierliche Begleitung der Verkehrswende in Rheine die Einrichtung eines
Beirates Verkehr.
der Verwaltung:
1. Die
Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplanes wird abgelehnt.
2. Die
Einrichtung eines Beirates Verkehr wird abgelehnt.
Begründung:
der
Antragstellenden:
Auf den als Anlage
1 beigefügten Antrag der Fraktionen UWG Rheine und DIE LINKE vom 18.08.2021
wird verwiesen.
der Verwaltung:
Zu 1.) Einstimmig
wurde die Verwaltung vom Bau-
und Mobilitätsausschusses am 17.12.2020 beauftragt, das Prinzip des Kommunalen
Modularen Mobilitätskonzeptes KOMM zu entwickeln und anzuwenden.
Die Erstellung
eines Kommunalen Modularen Mobilitätskonzeptes KOMM trägt einer nachhaltigen
integrierten Verkehrsentwicklung Rechnung und ermöglicht einen zielorientierten
und strukturierten Planungsprozess. Das modulare Konzept wurde zwischenzeitlich
weiterentwickelt und trägt maßgeblich dazu bei, in der Verwaltung funktionale
Projektstrukturen in Bezug auf die Mobilität zu etablieren. Insbesondere wird
durch das modulare System die Transparenz der Maßnahmenplanung und -umsetzung
gestärkt. Die parallele Erstellung eines umfassenden Verkehrsentwicklungsplanes
VEP wird von der Verwaltung daher abgelehnt.
Zu 2.) Die
Erstellung und Anwendung des Kommunalen Modularen Mobilitätskonzeptes KOMM
dient auch dazu, aufeinander
abgestimmte Maßnahmen des Mobilitätssektors zu erarbeiten und darzustellen.
Viel mehr jedoch verfolgt das KOMM die Aufgabe, sicherzustellen, dass
strategisch-inhaltliche Ziele der Verkehrsplanung mit erwünschten, kurzfristig
umsetzbaren Maßnahmen verzahnt werden, um damit einen Beitrag zur angestrebten
Verkehrswende in Rheine zu leisten.
Der Einbindung
unterschiedlichster Akteure sowie der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger,
also den Nutzern der Verkehrsinfrastruktur, kommt dabei eine wichtige Rolle zu.
Dabei gibt es
immer einen Beteiligungsprozess bei der Erstellung der Konzepte.
So wurde
beispielsweise sowohl die Erstellung des Radverkehrskonzeptes für Rheine im
Jahr 2019 als auch die durchgeführten Fußverkehrs-Checks 2020 sehr erfolgreich
von einem partizipativen Prozess und einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem
Arbeitskreis Radverkehr begleitet.
Die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit modulspezifischen Arbeitskreisen, wie dem Arbeitskreis
Radverkehr, soll bei den anstehenden Umsetzungsprozessen kontinuierlich und
langfristig fortgesetzt werden.
Weitere Beispiele
von Konzepten mit Beteiligungsprozessen sind der Rahmenplan Innenstadt mit dem
großen Thema der Barrierefreiheit oder der anstehende Straßennetzplan.
Des Weiteren gibt
es bei der Umsetzung größerer Einzelmaßnahmen, wie die Straßenneuplanungen, der
Fahrradstraßen, Platzgestaltungen stets ein separates Beteiligungsverfahren zu
diesen Projekten. Aus Sicht der Verwaltung ist dies der richtige Weg Bürger-
und Bürgerinnen konkret zu beteiligen und „mitzunehmen“. Ein Arbeitskreis würde
einen zusätzlichen zeitlichen Aufwand und keine Verbesserung bedeuten.
Konkrete
Einzelanfragen zu bestimmten Themen können stets an die Verwaltung
herangetragen werden. Über die Einbindung der Straßenverkehrsbehörde in den
Bau- und Mobilitätsauschuss können bestimmte Entscheidungen der Straßenverkehrsbehörden
transparent erläutert werden.
Auswirkungen auf den kommunalen Klimaschutz
Das modular
aufgebaute Mobilitätskonzept KOMM zählt als langfristige und strategische
Verkehrsplanung zu den informellen Planungen. Für diese gibt es keine rechtliche
Verpflichtung. Als nachhaltig orientiertes Zielsystem birgt die Entwicklung und
Durchführung des KOMM jedoch den Vorteil, dass verkehrstechnische Konzepte,
Maßnahmenbündel und Einzelmaßnahmen für die Stadt daraus abgeleitet werden
können. Dies wiederum führt zu einer kontinuierlichen und zielgerichteten
Verbesserung der Mobilitätsstrukturen, zur Verminderung der
Treibhausgasemissionen und somit zur Verbesserung der Lebensqualität in der
Stadt Rheine.
Voraussetzung für
diese kontinuierliche Reduktion und stetige Verbesserung ist dabei eine
wirksame Evaluation und Wirkungskontrolle gemäß nachfolgendem Schaubild.
KOMM Rheine
Anlage 1: Antrag der Fraktionen UWG Rheine und DIE LINKE vom 18.08.2021