- Vorstellung der Planung -
Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1.
Der Bau-
und Mobilitätsausschuss nimmt die Planung des Kreises Steinfurt zur
Verlängerung der RadBahn Münsterland vom Staelskottenweg bis zur Hafenbahn zur
Kenntnis.
2.
Die
Verwaltung wird beauftragt, auf Basis der Entwurfsplanung eine Vereinbarung mit
dem Kreis Steinfurt zur Planung und zum Bau der Weiterführung der RadBahn
Münsterland (vom Staelskottenweg bis zur Hafenbahn) zu schließen. Die
erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2024 zu veranschlagen.
Begründung:
Seit rund 7
Jahren wird vom Kreis Steinfurt in Zusammenarbeit mit der Stadt Rheine an der
Weiterführung der RadBahn Münsterland ab dem Staelskottenweg in Richtung
Bahnhof geplant. Nach mehreren Planungsanpassungen und Abstimmungsgesprächen
mit der DB Netz AG konnte für den Abschnitt vom Staelskottenweg bis zur
Hafenbahn lange keine zufriedenstellende und konsensfähige Lösung im Bereich
der Gleisanlagen gefunden werden (siehe dazu TOP 15, BauA am 09.05.2019).
Als neue
Variante, die grundsätzlich die Zustimmung der DB Netz AG erhalten hat, wurde
nun eine Streckenführung am Böschungsfuß des Bahnkörpers geplant (s. Anlage).
Die
Streckenführung und Ausstattung sieht wie folgt aus:
Der Radweg
verläuft vom vorhandenen Verknüpfungspunkt mit dem Staelskottenweg zunächst
rund 30 m auf dem Bahndamm weiter und quert das Brückenbauwerk am
Staelskottenweg. Hinter dem Bauwerk wird der Radweg mit Podesten und mittels
einer Rampe an die unten neben dem Böschungsfuß liegenden Bahnnebenflächen
herabgeführt. Die Weiterführung auf dem oberen Gleis ist aufgrund
bahnlogistischer Gründe nicht mehr möglich.
Zur
Überführung des Radweges über die Hafenbahn (K 69) soll die Kreisstraße mit
einer separaten Radfahrerbrücke gequert werden. Die Anbindung auf dem
gegenüberliegenden städtischen Melkeplatz erfolgt wiederum mittels
Rampenanlage. Für diese Anbindung wurden drei Varianten entworfen, wobei die
Variante 3 im Hinblick auf die Barrierefreiheit bereits die Zustimmung des Inklusionsbeirates des Kreises Steinfurt
sowie des Beirates für Menschen mit
Behinderungen der Stadt Rheine erhalten hat. Durch die Anbindung an den
Melkeplatz kann eine Weiterführung der Radfahrer über die Pappelstraße in
Richtung Tichelkampstraße / Lindenstraße, die bereits fahrradfreundlich
umgebaut wurde (Förderprojekt KONRAD), angeboten werden.
Der
durchgängige Radweg wird asphaltiert, Podeste werden wie Plätze mit einer
befestigten Fläche aus Betonsteinpflaster gestaltet. Der über Bauwerke geführte
Radweg wird in diesen Bereichen mit Geländern ausgestattet. Die Geländer werden
auf eine einheitliche Höhe von 1,30 m gebracht, um die Absturzsicherung zu
gewährleisten.
Die geplanten
Verbindungsrampen zum Böschungsfuß sowie zwischen Gleistrasse und örtlichem
Radverkehrs- bzw. Wegenetz werden barrierefrei mit einer Längsneigung von
≤ 6,0 % ausgebildet. Aufgrund der Flächenverfügbarkeit und unter
Berücksichtigung der Vorgaben zur Barrierefreiheit, ist die Anbindung von der
Radfahrerbrücke über die Hafenbahn an den Melkeplatz anspruchsvoll, da hier
zwischen der Brücke und der Straßenanbindung eine Höhendifferenz von ~5 m zu
überwinden ist. Die Variante 3 zielt daher auf eine gegenläufige spiralförmige
Trassierung des Radweges ab, um die erforderliche Länge für die Längsneigung
≤ 6,0 % zu erreichen.
Als
Brückenbauwerk wird die Verwendung ausgedienter Eisenbahnwagons oder UIC
Standardwagen geprüft.
Zur
Abgrenzung des Radweges zum Schienenverkehr sind Zaun- und Heckenelemente bzw.
Gabionen zur Sicherung erforderlich. Es ist vorgesehen, Ausstattungselemente
wie z. B. Informations- / Hinweistafeln sowie Sitzbänke,
Hektometrierungssteine, Mülleimer, Fahrradständer im Zuge von
Aufenthaltsbereichen und im Umfeld von Haltepunkten sowie möglicherweise einen
ausgedienten Wagon als Raststation und Wetterunterstand zu installieren. Die Unterhaltung dieses Stadtmobiliars obliegt zukünftig
der Stadt Rheine; der Kreis Steinfurt wird für die Unterhaltung der RadBahn
zuständig sein.
Die Vegetationsarbeiten orientieren sich an
der Bepflanzung der bereits fertiggestellten Bauabschnitte und
Verknüpfungspunkte der RadBahn Münsterland. Die
Entwässerung der Radverkehrsfläche erfolgt über die Böschungsfläche der
Dammbereiche bzw. über Mulden und Muldenabläufe.
Aktuell laufen
erste Baugrunduntersuchungen an, die für weitere Planungszwecke erforderlich
sind. Ebenso sollen Grunderwerbsgespräche zum Erwerb der, für die Rampenanlage
an der Hafenbahn, erforderlichen Flächen geführt werden.
Durchführungszeitraum:
Die Baumaßnahme soll in einem Zuge durchgeführt werden. Für die Bauzeit
der Maßnahme ist der Zeitraum von 2024 bis 2025 veranschlagt worden.
Finanzierung:
Bislang sind lediglich Mittel für die Planung der Maßnahme veranschlagt
worden. Die Bruttobaukosten werden aktuell noch ermittelt. Nähere Angaben
können in der Ausschusssitzung genannt werden.
Die Kostenbeteiligung der Stadt Rheine wird voraussichtlich hälftig ausfallen. Der Kreis wird sich um Fördermittel bemühen, der Eigenanteil würde dann ebenfalls zur Hälfte bei der Stadt verbleiben. Die erforderlichen Mittel für den städtischen Anteil sind im Haushaltsplan 2024 zu veranschlagen.
Anlagen:
Anlage 1: Lagepläne 1 – 3
Anlage 2: Lagepläne Variante 1 und 2, Anschluss Hafenbahn