Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Haupt- und Finanzausschuss bekräftigt seinen Beschluss vom 28.08.2013, dass der Standort des Wochenmarktes der Marktplatz ist.

Ab dem Monat Mai 2017 soll dem Antrag der IG Marktplatz entsprochen und der Wochenmarkt mit der neuen Standordnung an allen drei Markttagen auf den Marktplatz zurück verlegt werden.

Auf den Standort ist durch geeignete ggf. auch großformatige Bewerbung jeweils hinzuweisen.

Die Verwaltung wird beauftragt, eine übergreifende Arbeitsgruppe zu initiieren, die für den Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme des Marktplatzes nach Fertigstellung der Bauarbeiten Ende 2019 ein Konzept für eine moderne, attraktive Gestaltung des Marktgeschehens auf dem Markplatzes entwickelt.

Begründung:

Der Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner Sitzung vom 28.08.2013 (393/13) beschlossen, dass der Standort des Wochenmarktes der Marktplatz und die angrenze Marktstraße ist und hat damit den Antrag der Marktbeschicker abgelehnt, den Marktbetrieb auf den Borneplatz zu verlegen.

Seit dem 01.03.2016 wird der Wochenmarkt unter veränderten Bedingungen abgehalten, da eine Baustelle am Marktplatz 7 ein bis dahin gewohntes Marktgeschehen nicht zulässt. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurde ein Stützgerüst sowie ein Baukran errichtet, der den betreffenden Bereich weitreichend einengt, wodurch einige Händler ihre Standplätze nicht erreichen können und zum anderen Rettungs- und Anfahrtswege der Feuerwehr überarbeitet werden mussten.

Resultierend aus diesen Sachzwängen wurde durch die Verwaltung eine geänderte Aufstellung erarbeitet, welche nach Eingaben durch die Markthändler optimiert und angepasst wurde. Ergebnis des ersten Umstellungsprozesses war, dass der Markt am Dienstag und Donnerstag auf dem Borneplatz, der Klosterstraße und dem oberen Teil der Emsstraße stattfindet. Am Samstag, an dem mehr Händler vor Ort sind, wurden dieser auf dem Borneplatz, der Marktstraße und dem Marktplatz postiert.

Nach einer Testphase wurde schnell deutlich, dass die Kundschaft des Wochenmarktes auch nach einer gewissen Gewöhnungszeit speziell am Samstag irritiert und mit dem zerrissenen Marktbild nicht zufrieden ist. Durch die Markthändler wurde kommuniziert, dass teilweise mit erheblichen Umsatzeinbußen zu kämpfen sei.

Um dem auch von der Marktbeschickern geäußerten Interesse nach einem gemeinsamen Standort Rechnung zu tragen, wurde nach gemeinsamen Erörterungs- und Diskussionsterminen im Sommer 2016 durch die Marktmeister des Ordnungsamtes abermals eine neue Standplanung erstellt, die vorsah, alle Marktstände auf dem Marktplatz und der Marktstraße unterzubringen. Es wurde, soweit möglich, versucht, auf die gewachsenen Strukturen innerhalb der Händler und auf die Außengastronomie der anliegenden Betriebe Rücksicht zu nehmen. Das führte dazu, dass die Marktstände bis in den Kreuzungsbereich Marktstr./Auf dem Thie geplant werden mussten. Damit wären viele Händler weit abseits der Laufwege positioniert gewesen, wodurch abermals Mindereinnahmen zu befürchten gewesen wären. Eine Abfrage des diesbezüglichen Meinungsbildes ergab, dass zwar ein geschlossenes Erscheinungsbild gewünscht, aber nicht um jeden Preis umgesetzt werden solle. Letztlich sprach sich eine breite Mehrheit dafür aus, die bisherige Übergangslösung fortzuführen, um zumindest noch tageweise von den Standortvorteilen des Borneplatzes profitieren zu können. Einzelne Händler berichten, dass ein dauerhaftes Anfahren des Wochenmarktes in Rheine wirtschaftlich nur noch darstellbar sei durch die umsatzstärkeren Tage auf dem Borneplatz. Die Vorteile an diesem Standort sind die höhere Lauffrequenz am Dienstag und Donnerstag und die damit einhergehende stärkere Präsenz und Wahrnehmung. Die Orientierung zur hauptsächlichen Laufachse generiert demnach höhere Umsätze. Aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen verzichtet inzwischen der erste Händler am Samstag auf seinen Marktstand.

Aufgrund der unbefriedigenden Situation hat sich die „IG Marktplatz und angrenzende Straßen“ gegründet und den Antrag gestellt, dass entsprechend des politischen Beschlusses das Marktgeschehen in Gänze zurück zum Marktplatz verlegt wird.

Auch unter den Markthändlern wird vermehrt argumentiert, dass ein Wochenmarkt nur als eine Gemeinschaft funktioniert und eine dauerhafte Lösung nur in einem gemeinsamen Standort an allen Markttagen liegen kann. Zugleich wurde erneut von Seiten der Marktbeschicker der Wunsch an die Verwaltung herangetragen, an allen Tagen geschlossen mit allen Markständen auf dem Borneplatz zu sein.

Durch die Verwaltung wurde daher die örtliche Machbarkeit geprüft und festgestellt, dass die Positionierung aller Markthändler sowohl im Bereich Marktplatz als auch im Bereich Borneplatz theoretisch möglich ist. In entsprechenden Planentwürfen wurde weder Rücksicht auf bestehende Strukturen oder Stammplätze noch auf sonstige gewachsene Marktabläufe genommen.

Die praktische Umsetzung ist auf dem Marktplatz jedoch ungleich schwieriger (Höhenunterschiede, Bepflanzung, Eingänge, Abstandsflächen, Durchfahrten etc.). Ferner ist es bei einer Umsetzung der Planung notwendig, annähernd sämtliche sog. Sondernutzungserlaubnisse zu beschneiden bzw. gänzlich für die Zeit der Wochenmärkte (08.00 – 13.00 Uhr zuzüglich Auf- und Abbauzeiten) zu widerrufen. Davon betroffen wären Warenauslagen und im Speziellen die Außengastronomie, welche eigentlich geeignet wäre, die Aufenthaltsqualität und damit Ambiente und Flair zu steigern.

Eine kurzfristig durch die EWG durchgeführte Befragung von Kunden/Bürgern hat ergeben, dass der Standort Borneplatz mehrheitlich als weniger bis gar nicht attraktiv empfunden wird und der Standort Marktplatz grundsätzlich als attraktiver empfunden wird.

Die Umgestaltung des Marktplatzes, deren Planungsphase aktuell läuft und deren Bauzeit prognostisch von Ende 2018 bis Ende 2019 dauern wird, wird erneut eine Verlagerung des Wochenmarktes erfordern.

Anlagen:

Anlage 1: Chronologie / Zusammenfassung Umfrageergebnisse Marktbeschicker

Anlage 2.1: Planskizze Standort Marktplatz

Anlage 2.2: Planskizze Standort Marktstraße

Anlage 2.3: Planskizze Standort Borneplatz

Anlage 2.4: Planskizze Standort Klosterstraße

Anlage 3: Antrag der IG Marktplatz

Anlage 4: Kundenbefragung EWG