hier: 2. Qualitätszyklus
Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Zwischenbericht zum
Qualitätsdialog mit den Kindertageseinrichtungen in Rheine zur Kenntnis.
Begründung:
Ausgangslage
Im
September 2016 hat der Jugendhilfeausschuss die Verwaltung beauftragt, den Weg
der Qualitätsentwicklung in den Kitas zu konzipieren und voran zu bringen
(siehe Vorlage Nr. 013/16). Im jährlichen Zyklus werden ausgewählte Themen
bearbeitet und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung initiiert.
Im
Jahr 2017 war das Ziel, die Transparenz über das Kitasystem und den Einstieg in
die Kita für die Eltern zu erhöhen (siehe Zwischenbericht Vorlagen Nr. 363/17).
Das Ergebnis ist ein Flyer sowie eine Broschüre für Eltern, welche im Sommer
2018 veröffentlich wurden. Diese beiden Informationsmaterialien haben einen
großen Anklang gefunden. In insgesamt 7 Sprachen helfen sie Eltern sich
selbstständiger und transparenter über die Kita und die Anmeldung zu
informieren.
Qualitätszyklus 2018 „qualitative
Elternarbeit“
Die
AG 78 „Förderangebote in Tageseinrichtungen für Kinder“ hat als Thema für den
Qualitätszyklus in 2018, die qualitative Elternarbeit in der Kita festgelegt.
Aufbauend auf den Ergebnissen vom Vorjahr wurde nun die direkte Arbeit mit den
Eltern im Kitaalltag beleuchtet. Ein Vorbereitungsteam bestehend aus
Vertretern/Innen der Verbundleitungen, Kitaleitungen, des
Jugendamtselternbeirates und des Jugendamtes, hat in insgesamt 4 Treffen die
Ziele und Maßnahmen entwickelt. Im Qualitätsdialog mit allen Leitungen der
Kitas, den Trägern und dem Jugendamtselternbeirat wurden die Ideen diskutiert
und wesentliche Anregungen eingebunden.
Ziel:
Die
Fachkräfte reflektieren ihre qualitative Elternarbeit in der Kita. Diese Impulse
sorgen für Veränderungen und Weiterentwicklungen in der Elternarbeit.
Maßnahmen:
Für
die Erreichung dieses Ziels ist es von Relevanz, dass die trägereigenen
Entscheidungen, Konzepte und Qualitätsmanagementprozesse nicht behindert
werden, sondern eine Ergänzung darstellen.
Als
Maßnahme wird ein Reflexionsinstrument für die Fachkräfte in den Kitas
entwickelt. Dieses Instrument bezieht sich auf die Prozessqualität und wird zur
internen Evaluation genutzt. Die Fachkräfte werden dazu befähigt eine Selbstevaluation
durchzuführen. Somit bleibt trotz klar definierter Qualitätskriterien die
größtmögliche Flexibilität der Qualitätsentwicklung bestehen.
Das
Reflexionsinstrument ist wie eine Arbeitshilfe oder ein Handbuch aufgebaut. Im
ersten Teil wird die methodische Planung für den Arbeitsprozess erklärt, sodass
jede Kita die eigene Struktur finden kann. Im zweiten Teil sind entsprechend
der konkreten Schlüsselsituationen der Elternarbeit Qualitätskriterien für eine
gute Elternarbeit aufgestellt. Um über diese Qualitätskriterien ins Gespräch zu
kommen und die eigenen Handlungen zu reflektieren, folgen dann mehrere
Fragestellungen.
Ein
Beispiel soll die Schlüsselsituation „Eingewöhnung“ mit zwei ausgewählten
Qualitätskriterien und den entsprechenden Reflexionsfragen verdeutlichen.
Unsere Elternarbeit in der Eingewöhnung ist gut, wenn |
|
Qualitätskriterium |
Fragen zur Reflexion |
die individuellen Situationen der Eltern und Kinder beachtet werden. |
·
Wie
individuell kann die Eingewöhnung sein? ·
Wo sind
unsere Grenzen? ·
Kann die
Eingewöhnung auch am Nachmittag stattfinden? ·
Wie erfolgen
die Absprachen zur individuellen Eingewöhnung? |
wir den Eltern ein Feedback geben. |
·
Nehmen wir uns die Zeit, den Eltern die Entwicklung
der Eingewöhnung ihres Kindes mitzuteilen? ·
Welche Feedbackregeln werden genutzt? ·
Wer geht mit den Eltern in den Austausch? ·
Gebe ich allen Eltern in der Gruppe ein Feedback,
oder nur Eltern bei denen es besonders schwer oder leicht verläuft? |
Die
Reflexionsprozesse können in unterschiedlichen Formen stattfinden. Sowohl ein
Gruppenteam, als auch das gesamte Team oder die Leitungen mit Verbundleitungen
können einzelne Segmente des Reflexionsinstrumentes nutzen.
Im
weiteren Zeitverlauf werden einige Kitas zunächst die Arbeit mit dem Instrument
testen. Nach deren Rückmeldung wird das Reflexionsinstrument gegebenenfalls
noch optimiert und im Anschluss (vermutlich im II. Quartal 2019) allen Kitas
zur Verfügung gestellt.
Ein
Auszug aus dem derzeitigen Stand des Reflexionsinstrumentes ist als Anlage
beigefügt.
Ausblick:
Da
die Fertigstellung des Reflexionsinstrumentes noch Zeit in Anspruch nimmt, wird
sich der Beginn des 3. Qualitätszyklus verzögern. Die Festlegung des Themas
sowie die Zusammensetzung der Arbeitsgremien wird die AG 78 „Förderangebote in
Tageseinrichtungen für Kinder“ im 1. Halbjahr 2019 entscheiden.
Anlage:
Reflexionsinstrument