Betreff
Zwischenbericht zum Qualitätsdialog mit den Kitas
hier: 2. Qualitätszyklus
Vorlage
005/19
Aktenzeichen
II.11-kös
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Zwischenbericht zum Qualitätsdialog mit den Kindertageseinrichtungen in Rheine zur Kenntnis.

 


Begründung:

 

Ausgangslage

Im September 2016 hat der Jugendhilfeausschuss die Verwaltung beauftragt, den Weg der Qualitätsentwicklung in den Kitas zu konzipieren und voran zu bringen (siehe Vorlage Nr. 013/16). Im jährlichen Zyklus werden ausgewählte Themen bearbeitet und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung initiiert.

 

Im Jahr 2017 war das Ziel, die Transparenz über das Kitasystem und den Einstieg in die Kita für die Eltern zu erhöhen (siehe Zwischenbericht Vorlagen Nr. 363/17). Das Ergebnis ist ein Flyer sowie eine Broschüre für Eltern, welche im Sommer 2018 veröffentlich wurden. Diese beiden Informationsmaterialien haben einen großen Anklang gefunden. In insgesamt 7 Sprachen helfen sie Eltern sich selbstständiger und transparenter über die Kita und die Anmeldung zu informieren.

 

 

Qualitätszyklus 2018 „qualitative Elternarbeit“

Die AG 78 „Förderangebote in Tageseinrichtungen für Kinder“ hat als Thema für den Qualitätszyklus in 2018, die qualitative Elternarbeit in der Kita festgelegt. Aufbauend auf den Ergebnissen vom Vorjahr wurde nun die direkte Arbeit mit den Eltern im Kitaalltag beleuchtet. Ein Vorbereitungsteam bestehend aus Vertretern/Innen der Verbundleitungen, Kitaleitungen, des Jugendamtselternbeirates und des Jugendamtes, hat in insgesamt 4 Treffen die Ziele und Maßnahmen entwickelt. Im Qualitätsdialog mit allen Leitungen der Kitas, den Trägern und dem Jugendamtselternbeirat wurden die Ideen diskutiert und wesentliche Anregungen eingebunden.

 

Ziel:

Die Fachkräfte reflektieren ihre qualitative Elternarbeit in der Kita. Diese Impulse sorgen für Veränderungen und Weiterentwicklungen in der Elternarbeit.

 

Maßnahmen:

Für die Erreichung dieses Ziels ist es von Relevanz, dass die trägereigenen Entscheidungen, Konzepte und Qualitätsmanagementprozesse nicht behindert werden, sondern eine Ergänzung darstellen.

 

Als Maßnahme wird ein Reflexionsinstrument für die Fachkräfte in den Kitas entwickelt. Dieses Instrument bezieht sich auf die Prozessqualität und wird zur internen Evaluation genutzt. Die Fachkräfte werden dazu befähigt eine Selbstevaluation durchzuführen. Somit bleibt trotz klar definierter Qualitätskriterien die größtmögliche Flexibilität der Qualitätsentwicklung bestehen.

 

Das Reflexionsinstrument ist wie eine Arbeitshilfe oder ein Handbuch aufgebaut. Im ersten Teil wird die methodische Planung für den Arbeitsprozess erklärt, sodass jede Kita die eigene Struktur finden kann. Im zweiten Teil sind entsprechend der konkreten Schlüsselsituationen der Elternarbeit Qualitätskriterien für eine gute Elternarbeit aufgestellt. Um über diese Qualitätskriterien ins Gespräch zu kommen und die eigenen Handlungen zu reflektieren, folgen dann mehrere Fragestellungen.

 

Ein Beispiel soll die Schlüsselsituation „Eingewöhnung“ mit zwei ausgewählten Qualitätskriterien und den entsprechenden Reflexionsfragen verdeutlichen.

 

Unsere Elternarbeit in der Eingewöhnung ist gut, wenn

 

Qualitätskriterium

Fragen zur Reflexion

die individuellen Situationen der Eltern und Kinder beachtet werden.

 

·         Wie individuell kann die Eingewöhnung sein?

·         Wo sind unsere Grenzen?

·         Kann die Eingewöhnung auch am Nachmittag stattfinden?

·         Wie erfolgen die Absprachen zur individuellen Eingewöhnung?

 

wir den Eltern ein Feedback geben.

 

·         Nehmen wir uns die Zeit, den Eltern die Entwicklung der Eingewöhnung ihres Kindes mitzuteilen?

·         Welche Feedbackregeln werden genutzt?

·         Wer geht mit den Eltern in den Austausch?

·         Gebe ich allen Eltern in der Gruppe ein Feedback, oder nur Eltern bei denen es besonders schwer oder leicht verläuft?

 

 

Die Reflexionsprozesse können in unterschiedlichen Formen stattfinden. Sowohl ein Gruppenteam, als auch das gesamte Team oder die Leitungen mit Verbundleitungen können einzelne Segmente des Reflexionsinstrumentes nutzen.

 

Im weiteren Zeitverlauf werden einige Kitas zunächst die Arbeit mit dem Instrument testen. Nach deren Rückmeldung wird das Reflexionsinstrument gegebenenfalls noch optimiert und im Anschluss (vermutlich im II. Quartal 2019) allen Kitas zur Verfügung gestellt.

 

Ein Auszug aus dem derzeitigen Stand des Reflexionsinstrumentes ist als Anlage beigefügt.

 

 

Ausblick:

Da die Fertigstellung des Reflexionsinstrumentes noch Zeit in Anspruch nimmt, wird sich der Beginn des 3. Qualitätszyklus verzögern. Die Festlegung des Themas sowie die Zusammensetzung der Arbeitsgremien wird die AG 78 „Förderangebote in Tageseinrichtungen für Kinder“ im 1. Halbjahr 2019 entscheiden.

 

 


Anlage:

Reflexionsinstrument