Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine
folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt
Rheine beschließt das vom Büro LennardtundBirner ausgearbeitete
Gewerbeflächenkonzept (Abschlussbericht Anlage 1) sowie die darin enthaltenen
Ziele und Handlungsempfehlungen zur Aktivierung von Flächenpotenzialen am
Standort Rheine bis 2040.
Als Zielgröße für
eine Gewerbeflächenmobilisierung bis 2040 werden 100 ha vorgegeben.
Begründung:
Um die
Handlungsfähigkeit von Stadt und Wirtschaftsförderung im strategisch wichtigen
Aufgabenfeld der Wirtschaftsflächenentwicklung und -vermarktung zu sichern bzw.
zu erhö-hen, hat sich die EWG Rheine in Abstimmung mit der Stadtverwaltung dazu
entschlossen – analog zum Wohnraumversorgungskonzept der Stadt – ein
Gewerbeflächenkonzept zu erarbeiten, das auf Grundlage einer Analyse des
Ist-Zustandes, der Entwicklungen der letzten Jahre und einer Abschätzung der
zukünftigen Bedarfe und Notwendigkeiten konkrete Handlungsempfehlungen und
-optionen aufzeigt, die eine stadtentwicklungsgerechte Perspektive zur
Aktivierung gewerblicher Flächenpotenziale am Standort Rheine ermöglichen. Als
Zeithorizont ist das Jahr 2040 vorgegeben.
Die Inhalte, Ziele
und Handlungsempfehlungen des Gewerbeflächenkonzeptes wurden im Rahmen mehrerer
Workshops unter Beteiligung von Stadtverwaltung, Technischen Betrieben,
Stadtwerke sowie der EWG im „Konzern Stadt“ intensiv abgestimmt.
Der Ausschuss hat
die als Sachstandsbericht vom Büro LennardtundBirner vorgestellte
Bedarfsbetrachtung sowie die sich daraus abgeleiteten Zielsetzungen und
Handlungsempfehlungen zur Aktivierung vorhandener Flächenpotenziale am Standort
Rheine in seiner Sitzung am 16.06.2021 ausführlich erörtert (Vorlage 283/21).
Integraler
Bestandteil der Untersuchungsergebnisse war die Feststellung, dass dem
gerin-gen, vermarktbaren Wirtschaftsflächenbestand (Stand 06/2021: 6,1 ha) ein
hoher Bedarf an zu entwickelnden Wirtschaftsflächen gegenüber steht. Der
ermittelte Gesamtbedarf wurde basierend auf unterschiedlichen Methoden im
Durchschnitt mit 142,96 ha beziffert, so dass sich ein „Delta“ von 136,86 ha
ergeben hat.
Im Abgleich mit
den Fragestellungen zur potentiellen Flächenverfügbarkeit und v. a. zum
behutsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Flächen im Sinne einer
Begrenzung des Flächenverbrauchs zur Schonung des Freiraums empfiehlt die
Verwaltung im Ergebnis eine Zielgröße von 100 ha für die tatsächliche
Gewerbeflächenmobilisierung bis 2040.
Auf dieser Grundlage
hat das Büro die Textfassung des Gewerbeflächenkonzeptes (Ab-schlussbericht)
ausgearbeitet und vorgelegt. Diese ist als Anlage 1 zu dieser Vorlage
beigefügt.
Aufgrund des
langfristig angelegten Zeithorizonts des Gewerbeflächenkonzepts bis 2040 sollen
die darin enthaltenen Analysen und Zielvorgaben bzgl. der Aktivierung
vorhandener Flächenpotenziale in regelmäßigen Abständen überprüft und mit der
Politik beraten werden.
Auswirkungen auf den kommunalen Klimaschutz
Das
Gewerbeflächenkonzept als solches und die darin enthaltenen
Handlungsempfehlungen beinhalten noch keine konkreten Umsetzungsmaßnahmen zur
Gewerbeflächenentwicklung.
Es ist
nachvollziehbar , dass der Umfang des ermittelten Gewerbeflächenbedarfs und die
grundlegende Zielsetzung, diesen bis 2040 zu decken, aufgrund der auf dieser
Basis möglichen baulichen Maßnahmen und Versiegelungen sowie den daraus
resultierenden nutzungsbedingten Folgen potentiell nicht unerhebliche
Auswirkungen auf die örtlichen Klimaverhältnisse haben können.
EWG und
Stadtverwaltung beabsichtigen vor diesem Hintergrund, die Belange des
Klimaschutzes im weiteren Prozess insbesondere bei der Entwicklung von
Vergabekriterien, welche zukünftig für neu aktivierte Flächenpotenziale und in
enger Abstimmung mit der Politik, erarbeitete werden sollen, zu
berücksichtigen. Darüber hinaus sollen vorhandene Spielräume bzgl. Festsetzung
in B-Plänen genutzt werden, um Ansiedlungen von außen bzw. Erweiterungen von
Bestandsunternehmen möglichst nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten.
Anlagen:
Anlage 1: Abschlussbericht
„Gewerbeflächenkonzept für den Wirtschaftsstandort
Rheine“, Büro
LennardtundBirner, September 2021