Beschlussvorschlag/Empfehlung:
1. Der Bau- und Mobilitätsausschuss
und der Sportausschuss nehmen den Stand der Machbarkeitsstudie zur Sporthalle
der neuen Elsa-Brändström-Realschule zur Kenntnis.
2. Der Sportausschuss empfiehlt dem
Bau- und Mobilitätsausschuss die weiterführende Untersuchung der Variante 3 der
Machbarkeitsstudie.
3. Der Bau- und Mobilitätsausschuss
beauftragt die Verwaltung mit der Vergabe weiterer Untersuchungen zur Variante
3 der Machbarkeitsstudie, der Beauftragung der Fachplaner und der Aufstellung
einer Kostenschätzung über alle Kostengruppen.
Begründung:
Mit dem Beschluss
aus dem Bau- und Mobilitätsausschuss vom 15.06.2023 (vgl. Vorlage 184/21/1)
wurde die Verwaltung beauftragt, mittels einer Machbarkeitsstudie die
Einsparpotenziale beim Teilprojekt Sporthalle weiter zu untersuchen.
Die Inhalte
sollten sein:
a) Entfall der
großen Vordachfläche und Reduzierung des Vereinscafés auf die Gebäudeaußenkante
der Sportfläche im Obergeschoss.
b) Entfall von
Vereinskiosk, Gymnastikraum Süd und Vordach. Die veränderte Grundfläche im EG
erzeugt eine Vordachsituation durch die größere Grundfläche im 1. OG.
c) Entfall der
Gebäudeachse „Sprunggrube“ bei Erhalt des bisherigen Raumprogramms im EG
d) Entfall der
Gebäudeachse „Sprunggrube“ und Entfall der Umkleiden für den Außensport im EG
(Umkleiden Gymnastikbereich bleiben erhalten). Diese Umkleiden könnten später
ggf. an anderer Stelle auf dem Gelände neu entstehen (Kompensation durch
Doppelnutzung der Umkleiden der Sporthalle).
Machbarkeitsstudie:
Die Architekten
wurden unmittelbar nach der Ausschusssitzung beauftragt. Die erreichten
Ergebnisse wurden am 07. August 2023 der Verwaltung vorgelegt.
Von den
Architekten wurden verschiedene Entwurfsvarianten skizzenhaft dargestellt. Die
Kosten wurden grob ermittelt. Sie beziehen sich aktuell nur auf die Kostengruppe
300 (Bauwerk). Es erfolgte bisher keine Indexierung bis zum Jahr der
Fertigstellung.
Die nachfolgenden
Varianten wurden seitens der Architekten dargestellt. Die Planunterlagen sind
als Anlage 1 beigefügt:
Variante 0:
Darstellung des
bisherigen Planungsstandes der Leistungsphase 3, ohne Veränderungen.
Variante 1:
Ausgangspunkt ist
die Reduzierung der Sporthalle im 1. OG auf die Abmessungen einer
Schulsporthalle. Die zusätzliche Achse der Sprunggrube entfällt dadurch.
Im Erdgeschoss bleibt das Raumprogramm für den Schulsport und den Stadionsport
unverändert. Ebenso bleiben beide Gymnastikräume einschl. der dazu gehörenden
Umkleidebereiche erhalten.
Lediglich der sog. Vereinskiosk wurde in seiner Fläche reduziert. Eine
Ausgabemöglichkeit für Vereinsfeste o.ä. und ein kleinerer Automatenverkauf
bleiben möglich.
Durch die
Reduzierung der Verkehrsfläche im EG wurde die ursprünglich großzügige
Erschließungsachse verkleinert. Trennungen und Schließungen einzelner
Teilbereiche sind schwieriger möglich.
Durch den Entfall
der Gebäudeachse entfallen ca. 29 Sitzplätze auf der Tribüne. Es bleiben 151
Sitzplätze erhalten.
Tribüne und
Hallenebenen sind über einen Aufzug erreichbar.
Erhalten bleibt in
dieser Version der Technikkeller. Ebenfalls bleiben alle installationsintensiven
Bereiche im EG über einen Kriechkeller revisionsfähig.
Die Höhe der
Kostenreduzierung beträgt in dieser Variante für die Kostengruppe 300
ca. 1 Mio. € brutto.
Variante 2:
Ergänzend zur
Variante 1 entfallen hier der Gymnastikraum 2 (incl. Umkleiden) und der
Vereinskiosk vollständig. Der Gymnastikraum 1 wird etwas verkleinert.
Das Raumprogramm einer Schulsporthalle bleibt unverändert erhalten.
Durch diese
Verkleinerung des Raumprogramms ist die Grundfläche der Halle im 1.OG größer als
die Grundfläche im EG. Dadurch entsteht eine großzügige Vordachzone zur
Südseite hin.
Die Höhe der
Kostenreduzierung beträgt in dieser Variante für die Kostengruppe 300 ca. 1,7
Mio. € brutto.
Variante 3:
Zusätzlich zum
Entfall der Gebäudeachse, des Gymnastikraums 2 und der Reduzierung der
Kioskfläche wurde hier der Technikkeller ins Erdgeschoss verlegt. Dieses
reduziert den Aushub und die Entsorgung des belasteten Bodens.
Um die Technikräume entsprechend ihrer Anbindung zur Schule auf der Westseite
des Gebäudes zu verorten, wurde der Gymnastikraum 1 auf die Ostseite
gespiegelt. Die Stadionumkleiden, die sich bisher auf der Ostseite befanden,
werden nach Süden hin verlagert. Sie sind so vom Stadion her direkt angebunden.
Trotz der
Reduzierung der Verkehrsfläche ist ein größerer Foyerbereich entstanden, der
sich durch die gute Anbindung an den Kioskbereich auch für Vereins- und
Schulaktivitäten nutzen lässt.
Die
Kostenreduzierung für diese Variante beträgt ca. 1.8 Mio. € in der KG
300.
Variante 4:
Reduzierung Vordach und Vereinskiosk (ohne Darstellung):
Enthält den
Entfall der großen Vordachfläche und Reduzierung des Vereinscafés auf die
Gebäudeaußenkante der Sportfläche im OG. Dabei bleibt die Achse mit der
Sprunggrube im Obergeschoss erhalten.
Für den Betrieb
als Schulsporthalle entstehen keine Einschränkungen.
Die Höhe der
Kosten der KG 300 reduziert sich hierdurch um ca. 172.000 € brutto (siehe
Vorlage 184/23).
Die Möglichkeit,
zunächst auf den Bau der Stadionumkleiden zu verzichten, um diese dann auf dem
Sportgelände an anderer Stelle zu errichten, wurde nicht weiterverfolgt. Es ist
nicht absehbar, dass der Grundstücksbereich, auf dem zurzeit die mobilen
Wohncontainer stehen, zur Verfügung stehen wird.
Durch die von
außen direkt zugänglichen Stadionumkleiden kann das Emsland-Stadion außerhalb
des Sporthallenbetriebes absolut autark genutzt werden. Dies stärkt die
bestehenden Vereinsnutzungen an diesem Standort.
Die Umkleiden könnten aber auch von den benachbarten Schulen
(Paul-Gerhardt-Schule, Gertrudenschule, Dionysianum) bei einer Nutzung des
Stadions in Anspruch genommen werden, ohne dass der Betrieb der Sporthalle
durch Doppelnutzungen der Hallenumkleiden eingeschränkt werden würde.
Alle oben
aufgeführten Varianten gewährleisten die Nutzung der Sporthalle für den
Schulbetrieb der sechszügigen Realschule von 4 Sporteinheiten.
Nach Schulschluss kann die Sporthalle für den Vereinsbetrieb genutzt werden.
Mit der geplanten Tribüne wird die Stadt Rheine darüber hinaus über eine vierte
Großsporthalle für Turniere o.ä. verfügen und so die bisher bestehenden
Angebote an den Wochenenden ergänzen.
Weiteres Vorgehen:
Innerhalb der
Machbarkeitsstudie erfolgte seitens der Fachplaner für Elektro und
Heizung/Lüftung/Sanitär eine erste Einschätzung bezüglich der technischen
Umsetzbarkeit.
Im nächsten
Schritt wird der vorliegende Planungsstand seitens der Architekten für die
beschlossene Variante weiter vertieft werden und ggf. auch optimiert werden.
Die vorliegende Grobkostenschätzung, die auf der Grundlage der ermittelten
Flächen und Massen erfolgte, wird genauer spezifiziert werden.
Für die
beschlossene Variante werden die Fachplaner ihre Planungen gezielt aufnehmen
und ebenfalls Kosten ermitteln.
Die anschl.
vorliegenden Planungen und Kosten werden zusammengeführt werden und dem Bau-
und Mobilitätsausschuss zum Umsetzungsbeschluss vorgelegt werden (möglichst in
der Septembersitzung).
Anlage:
EBR Broschüre Machbarkeitsstudie A4