Betreff
Neubau einer Turnhalle an der Franziskusschule in Mesum
Vorlage
117/06
Aktenzeichen
FB 1/52-del
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt den Sachstandsbericht der Verwaltung zur Kenntnis.


Begründung:

 

1.              Ausgangssituation

 

1.1          Entwicklung des Hallenneubaues

 

Bereits seit 1996 liegen der Verwaltung Pläne des TV Mesum für die Errichtung einer Mehrzweckhalle auf dem Gelände der Don-Bosco-Schule vor. Nach ersten Vorstellungen war zunächst eine Zweifachturnhalle mit Funktionsräumen geplant. Neben dem reinen Sportbetrieb sollte die Halle auch anderen Mesumer Vereinen zur Verfügung gestellt werden.

 

Diese Pläne wurden dem Sportausschuss erstmalig in der Sitzung am 19. November 1996 und weiter am 01. September 1998 vorgestellt. Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Rheine konnte dem Verein aber keine Förderung in Aussicht gestellt werden.

 

In einem Gespräch der Verwaltung mit der Bezirksregierung wurde seinerzeit ein Antrag auf Landesförderung als nicht Erfolg versprechend eingestuft. Die Schülerzahlen in Mesum erlaubten keine Förderung einer Zweifachturnhalle aus Schulbaufördermitteln. Eine Förderung aus Sportfördermittel schied ebenfalls aus, da die geforderte wöchentliche Nutzungsdauer nur durch den Vereinssport nicht nachgewiesen werden konnte. Allein mit städtischen Mitteln erschien eine Förderung des TV Mesum unrealistisch.

 

Ein erneuter Antrag auf Erstellung einer Sporthalle in Mesum wurde im Juni 2002 durch den Förderverein Mehrzweckhalle Mesum e.V. gestellt. Dieser Antrag wurde dem Sportausschuss mit ablehnendem Beschlussvorschlag am 01. Juli 2003 vorgelegt. Der SportA sah sich auf Grund der Finanzsituation der Stadt Rheine seinerzeit außer Stande, dem Antrag des Fördervereins auf Erstellung einer Mehrzweckhalle in Mesum zuzustimmen, erkannte aber einen gewissen Bedarf an Sporthallenkapazitäten für den Südraum von Rheine an.

 

Mit der Einführung der Sportpauschale können ab 2004 neue Vorhaben durch die Städte ermöglicht werden, die früher nicht so einfach zu verwirklichen waren. Ein Antragsverfahren bei der Bezirksverwaltung ist nicht mehr erforderlich.  Die Sportpauschale für die Stadt Rheine beträgt zz. 181.430 €.

 

Wird der Einfluss der demographischen Entwicklung auf den Sport in Rheine betrachtet, erscheint der Bau einer Dreifach-Mehrzweckhalle in Mesum nicht angebracht. Die Nachfrage nach traditionellen Hallensportarten (Handball, Basketball, Volleyball und auch Fußball) geht voraussichtlich zurück. Favorisiert werden heute kleinere Sporträume zur Ausübung von Gymnastik, Gesundheits- und Seniorensport, Fun- und Fitnessangeboten.

 


Die Verwaltung führte deshalb mit Vereinsvertretern des TV Mesum intensive Gespräche. Gemeinsam getragenes Ziel dieser Gespräche war es, den Bau einer Gymnastikhalle mit zwei Gymnastikräumen in Mesum voranzutreiben.

 

 

1.2      Beschlüsse zum Bau einer Gymnastikhalle

 

1.2.1     Beschluss des Sportausschusses am 29. Juni 2004

 

In der Sitzung des Sportausschusses am 29. Juni 2004 wurde eine Planskizze des TV Mesum für den Neubau von Gymnastikräumen vorgestellt. Er fasste auf dieser Sitzung folgenden Beschluss:

 

1.  Der TV Mesum ist Bauherr und Betreiber der neuen Gymnastikhalle

2.  Der Sportausschuss stellt den geltend gemachten weiteren Raumbedarf des TV Mesum für Gymnastikzwecke fest.

3.  Der Sportausschuss nimmt die Skizze des TV Mesum für den Neubau von Gymnastikräumen im Rahmen eines Anbaus an die Don-Bosco-Sporthalle zustimmend zur Kenntnis.

4.  Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung, die Grobplanungen auf dieser Basis in enger Abstimmung mit dem Verein und nach Beteiligung des Schulausschusses zu einem beschlussfähigen Konzept (einschließlich Kostenkalkulation) weiter voran zu treiben.

5.  Der Sportausschuss signalisiert schon jetzt seine Bereitschaft, dieses Projekt im Rahmen der in den nächsten Jahren zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel (einschl. der Sportpauschale) vorrangig zu fördern.

 

Das vom Fachbereich 5, Planen und Bauen, erarbeitete Grobkonzept wurde dem Sportausschuss am 14. Februar 2005 vorgestellt. Die Kosten wurden mit rund 1.000.000 € berechnet; die städtische Förderung aus dem Produktbereich „Sportförderung“ wurde mit 500.000 €, auszahlbar in 3 Raten, in Aussicht gestellt. Er nahm das Grobkonzept zustimmend zur Kenntnis.

 

Der TV Mesum beauftragte für die weitere Detailplanung ein Ingenieurbüro. Dessen Planung mit einer entsprechenden Kostenaufstellung wurde dem Sport-, Betriebs- und Bauausschuss auf einer gemeinsamen Sitzung am 19. Mai 2005 und dem Sportausschuss nochmals auf der Sitzung am 14. Juni 2005 vorgestellt. Diese Planungen fanden die Zustimmung beider Ausschüsse.

 

 

Mit Datum vom 09. August 2005 beantragte der TV Mesum eine städtische Zuwendung in Höhe von 550.000 € für den Neubau einer Gymnastikhalle in den Ausmaßen einer Einfachturnhalle. Die Baukosten werden mit 950.000 € beziffert. Zur Finanzierung sieht der Verein vor, 100.000 € Barmittel und 300.000 € durch Kredite einzusetzen. Gleichzeitig beantragt er für den Kredit eine Bürgschaft der Stadt Rheine bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfw).


1.2.2   Beschluss des Sportausschusses am 06. September 2005

 

 

„Der SportA beschließt in seiner Sitzung am 06. September 2005, dem Turnverein Mesum für die Errichtung einer Gymnastikhalle eine städtische Zuwendung in Höhe von 550.000 € zu gewähren. Die Auszahlung des Gesamtbetrages würde in Teilzahlungen zu 100.000 € im Jahr 2005, jeweils 200.000 € in den Jahren 2006 und 2007 und 50.000 € in 2008 erfolgen.

 

Der SportA beschließt, dass die Gelder nur bereitgestellt werden, wenn

 

a)        eine abgestimmte Baukostenaufstellung nach DIN vorliegt

b)        ein abgestimmtes Finanzkonzept zwischen Stadt und Verein vorliegt

 

Der SportA empfiehlt dem HFA, dem Verein das Grundstück über Erbbaurechtspacht zur Verfügung zu stellen.

 

Der SportA empfiehlt weiterhin dem HFA, für das aufzunehmende Darlehen bei der kfw-Bank die Bürgschaft zu übernehmen.“

 

Um die nicht unerheblichen Folgekosten finanzieren zu können, führte der TV Mesum  eine Entscheidung der Mitgliederversammlung über eine Beitragserhöhung von 2,00 € pro Vereinsmitglied, beginnend ab 01.01.2006, herbei.

 

 

1.3      Baufachliche Stellungnahme zum Bauvorhaben       

 

In der nach den Allgemeinen Zuwendungsrichtlinien für den Sportservice für die Bescheiderteilung zwingend erforderlichen baufachlichen Stellungnahme des FB 5 vom 17.11.05 sind folgende Aussagen enthalten:

 

·       „…Der Neubau der Gymnastikhalle Mesum entspricht von den Abmessungen der Größe einer Einfeldsporthalle von 15m x 27m. Sie ist mit einer Höhe von 4,50m geplant. Die Höhe einer Einfeldsporthalle beträgt 5,50m…..“

 

·       „…Die Qualitäten der Materialien sind zwar teilweise nach Hersteller aber nicht nach Produktstandard oder über Kosten/ m² definiert. Der Vertrag mit der Firma Goldbeck sollte dahingehend ergänzt und überarbeitet werden, um Folgekosten und Nachträge zu vermeiden. Es empfiehlt sich, über ein Raumbuch die Qualitäten und Materialien festzulegen….“

 

·       „…Das Richtwertangebot der Fa. Goldbeck (Seite 4) besagt, dass die Sporthalle nicht nach der Versammlungsstättenverordnung ausgelegt wird, entgegen der Zusicherung des Büro Imhäuser…“

 


·       „…Für die Durchführung der Baumaßnahme sind folgende Kosten von Seiten des TV Mesum veranschlagt:                                            950.000,- €

 

Dieses entspricht dem Angebot der Fa. Goldbeck vom 02.11.05 inklusive der Kostenaufstellung durch das Büro Imhäuser über die fehlenden Kostengruppen….

 

…Die Kostenaufstellung der Stadt Rheine über €/m³ Ansatz aufgrund von Vergleichsobjekten (Datenbank Martin Mittag), mittlerer Standard, beträgt:  1.200.000,- €.

 

Hieraus wird ersichtlich, dass das Objekt sich unter dem notwendigen  Limit der Kosten befindet und Risiken für unvorhergesehene oder nicht berücksichtigte Maßnahmen nicht ohne weiteres aufgefangen werden können. Es empfiehlt sich, die vertragliche Grundlage mit der Fa. Goldbeck noch einmal genauestens nach Qualitäten und Leistungen zu überprüfen….“

 

1.4       Weitere Anmerkungen im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben

am Standort Don-Bosco-Schule

 

Die Stadt Rheine hat im Jahr 1997 eine Sporthalle in Rodde erstellt, die in etwa den Anforderungen und Größen des geplanten Neubaus in Mesum entspricht. Genauer betrachtet ist die Halle in Rodde sogar rund 200 m² kleiner als die geplante Maßnahme in Mesum. Die Halle in Rodde hat 1 Mio. Euro im Jahr 1997 gekostet. Werden die damaligen Zahlen hochgerechnet und auf das Jahr 2006 bezogen, ergibt sich ein finanzieller Aufwand von 1,1 Mio. Euro im Jahr 2006. Zusätzlich sind die Kosten für den Anschluss an die vorhandene Sporthalle an der Don-Bosco-Schule und Umbaumaßnahmen im Bestand zu berücksichtigen.

 

Die geplante Baumaßnahme in Mesum an der Don-Bosco-Schule ist rd. 200 m² größer, der real zur Verfügung stehende Betrag aber 250.000 € zu gering. Diese Deckungslücke ist aus Sicht der Verwaltung mit alternativen Verfahren, wie zum Beispiel einem Generalunternehmermodell, etc. nicht zu schließen.

 

Wenn die Höhe der Halle an der Don-Bosco-Schule auf das für solche Hallen übliche Standartmaß von 5,5 m erhöht würde, erhöhen sich die Kosten entsprechend.

 

Eine Bodengrunduntersuchung zur Klärung der schwierigen Gründungsverhältnisse (der Untergrund soll sehr feucht und morastig sein) und der Auf-

wand für die Gründung sind noch zu klären.

 

Die Lage der im Boden liegenden Leitungen und die Kosten für deren Verlegung sind zu klären und einzugrenzen.

 


Auflagen zur Einhaltung der VersammlungsstättenVO sind zu klären und kostenmäßig zu ermitteln.

 

Auch die Betriebskosten, die sich aus dieser Maßnahme für den Verein ergeben sind erheblich und belasten strukturell nachhaltig den Verein. Da die Stadt für fast 80% der Beträge bürgen soll, ist sie voller Sorge, dass sie die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Vereins nicht überfordern will. Die Zukunft ist uns allen unbekannt.

 

Der Verein kann in Schieflage kommen, Mitglieder wenden sich ab, rebellieren gegen hohe Beiträge, verweigern sich in der Zusammenarbeit. Die Entwicklung ist nicht absehbar. Finanzielle Flexibilität und Bewegungsmöglichkeiten helfen dem Verein, geben ihm Chancen für Anpassung und zwängen ihn nicht ein.

 

1.5          Beurteilung der Ausgangssituation

 

Zusammenfassend wird angesichts der gegenwärtig bekannten Fakten eine baufachlich positive Stellungnahme für diese Maßnahme nicht ausgestellt werden. Da der Beschluss und die Bescheiderteilung an diese Vorbedingung geknüpft ist, kommt eine Auszahlung der Fördermittel für die Stadt nicht in Betracht.

 

 

 

2.              Alternative Hallenneubau an der Franzikusschule

 

2.1          Beschreibung der Alternative – Hallenneubau Franzikusschule

 

Um Unterstützung der Mesumer Sportler bemüht, setzte sich die Vorstandsrunde mit einem alternativen Modell auseinander. In Erwägung gezogen wurde der Bau einer Turnhalle an der Franziskusgrundschule. Folgende Argumente sprechen für diese Lösung:

 

    • Die Franziskusschule kann bisher nur eingeschränkt den Schulsport in der Don-Bosco-Halle ausüben. Der Fußweg hierhin mindert die zur Verfügung stehende Sportzeit stark.

 

    • Die Verbindung mit dem Schulsport bringt Synergieeffekte und neue Nutzergruppen für die Nutzung der Halle. Die Nutzungsfrequenzen werden erhöht, die Betriebskosten gemindert, auf mehr Schultern und Einrichtungen verteilt.

 

    • Der Standort an der Franziskusstraße ist planungsrechtlich möglich. Der Entwurf für eine Turnhalle in der Größe der Halle in Rodde ist funktional gut möglich und kann auf dem Grundstück mit dem bestehenden Gebäude verbunden werden.

 


    • Perspektivisch könnte der TV Mesum nicht mehr benötigte Klassenräume (siehe Skizze) der Franziskusschule auch als Vereinsräume (z. B. Geschäftszimmer) nutzen. Eine Absprache mit der Schulleitung hat noch nicht stattgefunden.

 

 

 

 

 

2.2          Stellungnahme des TV – Mesum

 

Dem TV Mesum wurde diese Möglichkeit in einem ersten Gespräch mit Politik und Verwaltung vorgestellt. Er signalisierte in einem Schreiben an die Verwaltung seine Bereitschaft, an dieser Alternativlösung mitzuwirken. Es gilt hier aber noch einige Gespräche zu führen, um wesentliche Punkte für den Bau und weiteren Betrieb zu klären (siehe Schreiben des TV Mesum).

 

 

2.3          Stellungnahme der Franziskusschule

 

Für die Realisierung dieses Projektes und die damit verbundene Finanzierung sollte die Franziskusschule als Offene Ganztagsgrundschule betrieben  werden. Nach Auskunft der Schule besteht ein starkes Interesse an dieser Schulform. Voraussetzung für diesen Betrieb der Offenen Ganztagsschule ist 


aber u. a. ein erweiterter Sportbetrieb in einer Halle in direkter Nähe der Schule. Zur Umsetzung sind jedoch noch Beschlüsse der Schulkonferenz, des Schulausschusses und des Rates erforderlich. Die Schulverwaltung hat die erforderlichen Maßnahmen hierzu bereits eingeleitet.

 

 

2.4      Bauzeiten

Zunächst muss der notwendige Entwurf für das Grundstück an der Franziskusschule erstellt werden. Die Umbauten im schulischen Bereich für die offene Ganztagsschule müssen konzipiert werden. Anschließend folgen die Genehmigungsplanung und die Ausführungsplanung. Vor Ausschreibungsbeginn sollte die Planung einen möglichst hohen Standard haben, damit die Leistungs- und Mengenangaben entsprechend genau erfolgen können. Bei öffentlichen Ausschreibungen sind die entsprechend notwendigen Laufzeiten zu beachten. Da der Baubeginn im Frühjahr 2007 erfolgt, werden die Zeiten für witterungsbedingten Baustillstand minimiert.

 

Bis Mai 2006

Vorentwurf, Konkretisierung des Raumprogramms und Abstimmung mit dem TV-Mesum und der Franziskus-Schule

Mai bis August 2006

Entwurf und Genehmigungsplanung

Ab September 2006

 

Ausführungsplanung und erste Ausschreibungen

Frühjahr 2007

Baubeginn

 

 

2.5      Kostenschätzung

 

Wie nachstehend erläutert, belaufen sich die grob geschätzten Gesamtkosten für die Baumaßnahme der Sporthalle sowie die Umbaukosten für die Einrichtung der Offenen Ganztagsschule auf ca. 1.398.000 Euro (Hallenneubau 1.230.000 €, Einrichtung Schulsporthalle 40.000 €, Umbau Offene Ganztagsschule 128.000 €)

 

2.5.1          Grobe Baukostenanalyse für den Sporthallenbereich

 

Die Baukostenanalyse für den Sporthallenbereich einschließlich der Anbindung an das Schulgebäude sowie des Umbaues eines Klassenraumes einschließlich aller Baunebenkosten wurde auf Basis der folgenden Ausgangswerte ermittelt:

 

 

Grundfläche

Umbauter Raum

Umkleidebereich

201 m²

834 m³

Sporthalle

450 m²

3.308 m³

Geräteraum

  86 m²

357 m³

Summe

737 m²

4.499 m³


Auf Basis dieser Ausgangswerte ergibt sich nach einer groben Baukostenanalyse eine Bausumme in Höhe von 1.230.000 Euro inkl. Mehrwertsteuer (19 Prozent).

 

Unter Berücksichtigung der unter Ziffer 2.4 dargestellten Bauzeitenplanung wären folgende Mittelbereitstellungen erforderlich:

 

2006         200.000 Euro

2007         900.000 Euro

2008         130.000 Euro

 

In diesen Kosten sind noch keine Einrichtungsgegenstände und Sportgeräte enthalten. Gleiches gilt für eine eventuell erforderliche Anpassung der Heizungsanlage der Schule.

 

 

2.5.2     Einrichtungskosten Sporthalle

 

Für die Ausstattung der Halle mit Sportgeräten für den Schulsport wird mit Kosten in Höhe von 40.000 Euro kalkuliert. Die Mittel sind für das HH-Jahr 2008 einzuplanen. Die Sportgeräte können seitens des TV-Mesum mitbenutzt werden. Sofern der TV-Mesum weitere Sportgeräte für den Vereinssport benötigt sind diese vom Verein anzuschaffen.

 

 

2.5.3     Umbaukosten Offene Ganztagsschule

 

Für die Einrichtung von Offenen Ganztagsschulen gewährt das Land je Gruppe einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent der Gesamtkosten bei einer maximalen Förderung von 115.000 Euro. Bei Ausschöpfung der maximalen Landesförderung ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 128.000 Euro für die Umbaumaßnahme (einschließlich Einrichtung). Der Eigenanteil der Stadt Rheine beträgt ca. 13.000 Euro. Mit der Franziskusschule wurden Gespräche über die Einrichtung der Offenen Ganztagsschule geführt (1 Gruppe, max. 25 Schüler). Das Raumprogramm sowie die notwendigen Maßnahmen sind mit der Schulleitung zu vereinbaren.

 

2.6      Betreiberkonzept

 

Ein Betreiberkonzept muss zwischen dem TV-Mesum, der Franziskusschule sowie der Stadt Rheine noch vereinbart werden. In dem Betreiberkonzept sind unter anderem zu vereinbaren:

·       Höhe der Hallennutzungsstunden je Nutzer

·       Aufteilung der Hallennutzungszeiten

·       Verteilung der Bewirtschaftungskosten (Hausmeister-, Versicherungs-, Energiekosten, Grundbesitzabgaben, Bauunterhaltungskosten, etc.)


·       Reinigungsumfang und –Zeiten der Halle und Nebenräume

·       Beauftragung von Leistungen

·       Vergabe der Halle für Nutzungen Dritter

 

Das Betreiberkonzept muss vor einer Bereitstellung der Haushaltsmittel zum Bau der Sporthalle von den Beteiligten gemeinsam erarbeitet und vereinbart werden.

 

 

2.7      Finanzierung des Hallenneubaues/der Offenen Ganztagsschule

 

Aus den nachstehenden Tabellen ergeben sich die Aufteilung der Finanzmittel und deren Finanzierung auf die Haushaltsjahre für den Sporthallenneubau sowie die Einrichtung einer Offenen Ganztagsschule an der Franziskusschule.

 

 

A

Kostenschätzung

Betrag

 

A1

Kostenschätzung der Maßnahme inkl. Einrichtung der Sporthalle und der offenen Ganztagsschule  (vgl. 2.5)

 

1.398.000 €

 

 

 

B

Finanzierungsmittel Dritter

HH-Jahr

Betrag

 

B1

Landesförderung Offene Ganztagsschulen

2006

115.000 €

 

B2

Eigenanteil TV-Mesum zum Sporthallenneubau

2007

100.000 €

 

B3

18.000 € jährl. Nutzungsentgelt des TV Mesum als Investitionsanteil (Laufzeit 25 Jahre)
Dies entspricht einem Finanzvolumen von 300.000 Euro bei 3,5 % Zinsen.

 

2008-32

 

 

 

 

 

C

Finanzierungsmittel Stadt Rheine

HH-Jahr

Betrag

 

C1

Sportförderpauschale der Jahre 2006 – 08 in Höhe von 181.430 €/Jahr

 

2006-08

 

544.290 €

 

C2

städtischer Eigenanteil Offene Ganztagsschule

2006

13.000 €

 

C3

Vorfinanzierung des Investitionskostenanteils des TV-Mesum durch die Stadt Rheine (vgl. B3)

 

2006-8

 

300.000 €

 

C4

städtischer Anteil Hallenneubau

2006-8

325.710 €

 

 

 

 

Summe B und C

1.398.000 €

 

 

           Zu den oben dargestellten „Finanzierungstabellen“ sind die folgenden Erläuterungen zu geben:

 


B Finanzierungsmittel Dritter

 

zu B1:   Der Antrag auf den Landeszuschuss zur Förderung der Offenen Ganztagsschule muss noch seitens des Fachbereiches 1 gestellt werden. Die Förderung in Höhe von 115.000 Euro wird vermutlich nur noch für das Jahr 2006 gewährt. Aufgrund der vorliegenden Informationen ist davon auszugehen, dass der Förderantrag positiv beschieden wird.

 

zu B2:   Der TV-Mesum hat sich bereit erklärt, einen Eigenanteil in Höhe von 100.000 Euro zum Hallenneubau einzubringen.

 

zu B3:   Ferner hat der TV-Mesum erklärt, über 25 Jahre ein Nutzungsentgelt in Höhe von 18.000 Euro pro Jahr für den Hallenneubau als Investitionskostenbeitrag zu entrichten. Die Summe dieses jährlichen Nutzungsentgeltes entspricht abgezinst einem Investitionskostenanteil in Höhe von ca. 300.000 Euro (Zins 3,5 Prozent). Sollte sich der aktuelle Zinssatz ändern, ist dieser Betrag entsprechend anzupassen. In dem Nutzungsentgelt sind keine Betriebskostenanteile enthalten. Eine Regelung zur Aufteilung der Betriebskosten muss zwischen der Stadt und dem TV-Mesum noch im Rahmen eines Betreiberkonzeptes vereinbart werden (vgl. Ziffer 2.6).

 

 

C Finanzierungsmittel der Stadt Rheine

 

zu C1:   Der Hallenneubau soll insgesamt mit 544.290 Euro aus der Sportförderpauschale finanziert werden. Diese wird derzeit seitens des Landes in Höhe von 181.430 Euro pro Jahr gewährt. Somit würde die Sportförderpauschale der Jahre 2006 bis 2008 für den Hallenneubau gebunden und steht nicht für andere Maßnahmen der Sportförderung zur Verfügung. Anzumerken ist, dass die Höhe der Pauschale für die zukünftigen Jahre (2007/08) nicht gesichert ist und daher abweichen kann. Sie birgt somit ein Finanzierungsrisiko.

 

zu C2:   Der städtische Eigenanteil für den Umbau der Franziskusschule zur Offenen Ganztagsschule beträgt 13.000 Euro und ist bisher in der Haushaltsplanung nicht berücksichtigt.

 

zu C3:   Die Stadt Rheine finanziert den Investitionskostenbeitrag zum Hallenneubau des TV-Mesum in Höhe von 300.000 Euro. Im Gegenzug entrichtet der TV-Mesum für 25 Jahre ein jährliches Nutzungsentgelt in Höhe von 18.000 Euro (vgl. B4).

 


zu C4:   Unter der Berücksichtigung der vorgenannten Finanzierungsmittel (B1 bis B3, C1 bis C3), verbleibt ein weiterer städtischer Anteil in Höhe von 325.710 Euro zur Finanzierung des Sporthallenneubaues. Dieser städtische Anteil ist bisher nicht im Haushalt veranschlagt.

 

2.8       Finanzierung der Betriebskosten

 

Die Verteilung der Betriebskosten für die Sporthalle muss in dem Nutzungskonzept zwischen der Stadt Rheine (als Schulträger) und dem TV-Mesum vereinbart werden. Die Kosten können auf Basis des Verteilungsschlüssels „Nutzungsstunden“ aufgeteilt werden. Die geschätzten Betriebskosten für die Halle betragen:

 

 

Folgekosten

Kosten/Jahr

 

Instandhaltung Gebäude und Einrichtungen

Bewirtschaftungskosten (Energie, Reinigung, etc.)

Abschreibung Gebäude und Einrichtungen

Zinsaufwand der Investitionen bei 4,5 %

- 9.410 €

- 26.753 € 

- 17.714 €

- 14.078 €

 

Folgekosten gesamt

- 79.955 €

 

Jährliches Nutzungsentgelt TV Mesum

+ 18.000 €

 

Jährlicher zusätzlicher Finanzaufwand

- 61.955 €

 

 

3. Fazit:

 

Dies ist ein Projekt quasi auf der „Überholspur“. Dieses Projekt (in städt. Trägerschaft) kann letztlich im Hinblick auf seine dauerhafte finanzielle Tragfähigkeit nur im Zusammenhang mit der derzeitigen und künftigen Gesamtsituation der städtischen Finanzen einerseits und der künftigen Projektschwerpunkte andererseits beurteilt werden. In Kürze wird der Entwurf des Haushalts- und Investitionsplanes für die Jahre 2006 bis 2009 in den Rat der Stadt eingebracht. Nur in Erkenntnis dessen lässt sich aus Sicht der Verwaltung eine verantwortbare Entscheidung über die Durchführung dieses Projektes treffen, bei der insbesondere das hohe ehrenamtliche Engagement des TV Mesum im Gesamtzusammenhang zu würdigen ist.


Anlagen:

 

Anlage 1:     Schreiben des Turnvereins Mesum 1950 e. V.

Anlage 2:     Investitionskostenberechnung